Mikronährstoffbehandlung

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Mikronährstoffbehandlung - Metabolic Tuning

Die Mikronährstoffbehandlung wird angewandt, um die Gesundheit zu erhalten sowie Krankheiten durch Veränderung der Kon­zen­tra­tion von Substanzen - welche normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind - zu behandeln.
(Frei nach Linus Pauling, Nobelpreisträger)

Was sind die theoretischen Grundlagen der Mikronährstoffbehandlung?

Interessiert Sie nicht? Dann überschlagen Sie diesen Abschnitt!

Der Körper benötigt, vereinfacht gesagt, Baustoffe (z. B. essentielle Fettsäuren), Betriebsstoffe (z.B. ATP) sowie Botenstoffe (z.B. Serotonin).
Unser Körper hat eine „Jäger-Sammler-Biologie“ - so lebte der Mensch Jahrhunderttausende. Er ist in der modernen Industriegesellschaft sehr vielen schädlichen Reizen (wie z. B. Luftverschmutzung, Lärm, ständigem Leistungsdruck etc.) ausgesetzt, an die er nur unzureichend angepasst ist.
Solche Reize stellen für den Körper Stress dar, und jeder Stress führt zur vermehrten Bildung von sogenannten freien Radikalen in den Körperzellen. Hierbei handelt es sich um Moleküle oder Atome, die elektrisch im Ungleichgewicht sind (z. B. ein Elektron zu viel haben). Sie suchen möglichst schnell einen Ausgleich und „greifen“ sich ein nächstbestes Molekül - vor allem Fette aus der Zellwand oder aus der Wand der Mitochondrien (den "Zellkraftwerken"), und auch Eiweißen aus der DNA der Mitochondrien (mtDNA) und des Zellkernes - und verändern, schwächen oder zerstören diese Strukturen.
Im Stoffwechsel entstehen immer freie Radikale, die dann sofort von sogenannten Radikalfängern - den Mikronährstoffen wie Vitamin C, Q10 u. a. - abgefangen werden.
Sobald freie Radikale Zellen und Zellstrukturen zerstören, setzt der Körper Mechanismen zum Abbau und Neuaufbau defekter Strukturen in Gang. Diese brauchen wiederum Mikronährstoffe, um die notwendigen körpereigenen Baustoffe aus körperfremder Nahrung aufzubauen - diese Mikronährstoffe sind aber nicht in ausreichendem Maß vorhanden. Wenn die freien Radikale die DNA angreifen, können vermehrt Krebszellen entstehen, die nicht alle vom körpereigenen Abwehrsystem abgefangen werden können.

Für alle chemischen Prozesse benötigt der Körper Energie. Diese produziert er durch chemische Prozesse, die nicht nur Grundstoffe brauchen, sondern auch Helferstoffe, die Cofaktoren. Fehlen diese, so ist die Energiegewinnung (z. B. durch ATP) vermindert mit den entsprechenden Symptomen wie Müdigkeit und vorschneller Erschöpfung.
Der Körper braucht zur angemessenen Funktion auch sogenannte Botenstoffe, z. B. Neurotransmitter wie Serotonin („Glückshormon“) oder Adrenalin und Noradrenalin (Antrieb). Diese Stoffe werden in sog. Stoffwechselketten aufgebaut. Dazu sind nicht nur die Grundstoffe notwendig, wie z.B. Tryptophan bei Serotonin, sondern auch Cofaktoren wie z.B. Vitamin B1, B6, B12, Vitamin C, Vitamin D, Zink, Coenzym Q10 oder Calcium. Ein Mangel dieser Cofaktoren (Mikronährstoffe) führt zu ungenügender Synthese von notwendigen Botenstoffen.
Der Körper benötigt bei vermehrtem Stress - sei es umweltbedingter oder seelischer Stress - vermehrt Mikronährstoffe. Deren Zufuhr wiederum wird aufgrund der agro-industriell erzeugten Nahrungsmittel (nährstoffarme Böden, Einsatz von Pestiziden etc.) und hoch verarbeiteten Produkte (Farbstoffe, Konservierungsmittel etc.) immer schlechter. Je höher verarbeitet ein Nahrungsmittel ist, desto weniger Mikronährstoffe und desto mehr radikalbildende Inhaltsstoffe enthält es. So belastet manche Nahrung (z. B. PizzaCola) oft mehr, als dass sie dem Körper heilende Nährstoffe zuführt.

Wie können Sie sich ernähren, damit Sie möglichst viele Mikronährstoffe aufnehmen?

  • Keine einfachen Kohlenhydraten wie Zucker oder weißes Mehl. Stattdessen „komplexe“ Kohlenhydrate, die in Gemüse und Obst enthalten sind, zur Vermeidung von Insulinspitzen.
  • Tierische Eiweiße nur in bester Qualität - von „glücklichen“ Kühen, Hühnern etc., das heißt aus artgerechter Haltung und angemessener Schlachtung.
  • Nahrungsvielfalt zur Sicherstellung der Zufuhr der unterschiedlichen Nährstoffe und Vermeidung von Anhäufungen spezifischer schädlicher Stoffe.
  • Nur Nahrung, bei der ich weiß oder sehe, was darin enthalten ist (z. B. Frikadelle von Muttern, nicht die Frikadelle aus dem Supermarkt).
  • Wenn möglich bio, saisonal und regional.

Wie läuft die Mikronährstoffbehandlung ab?

Wenn Menschen zur Behandlung kommen, so leiden sie immer schon unter Folgeschäden übermäßigen Stresses mit entsprechenden Schäden durch starken Anfall von freien Radikalen und fehllaufenden Stoffwechselvorgängen. Sie benötigen sozusagen ein „Basisprogramm“ zum Abfang von freien Radikalen und Wiederaufbau von Zellstrukturen, vor allem der Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zellen. Zudem hat jeder Mensch spezifische Probleme, seien es körperliche (z. B. Bluthochdruck) und/oder psychische Symptome (z. B. Angst, Depression), die einer besonderen Auswahl an Substanzen bedürfen.

Am Anfang der Behandlung steht die Analyse der Vorgeschichte und Symptomatik sowie des körperlichen Befundes. Vorhandene Laborbefunde und Ergebnisse anderer Untersuchungen werden gesichtet, evtl. notwendige ergänzende Laboruntersuchungen veranlasst. Im Laufe von ca. 2-4 Wochen wird nach und nach - damit der Körper nicht durch die Stoffwechselumstellung überfordert wird - die Substanzgabe aufgebaut.

Da die Substanzen individuell ausgesucht und in angepasster Dosierung gegeben werden, können viele verschiedene Substanzen notwendig sein. Feste Kombinationspräparate hingegen enthalten meist nicht die individuell notwendige Dosierung und Relation der Stoffe.

Sinnvoll ist es, diese „handvoll“ Substanzen nicht als Medikamente anzusehen, sondern als Nahrung - ein Patient nannte sie die „kleinen Helfer“. Sie sind kein Zeichen für Krankheit, sondern für Ihr Gesundheitsbewusstsein, für ein „metabolisches Tuning“.

Die Behandlung wird anfangs wöchentlich kontrolliert, später in immer weiteren Abständen. Zu Beginn sind die Substanzen hochdosiert notwendig, später, mit Auffüllung der Speicher und Verbesserung der Gesundheit, können sie etwas reduziert werden. Die Substanzgabe erfolgt in einem großen Sicherheitsbereich, laborkontrolliert.
Für jede Substanz ist ein "upper safe limit" - obere Sicherheitsgrenze - festgelegt, welche ich stets einhalte. Gemeint ist die Dosierung unter der keine Schäden zu erwarten sind. 

Je bewusster Sie leben, d. h. Stress reduzieren, Ernährung und Bewegungsverhalten verbessern, desto weniger Substanzen sind später notwendig. Gleichwohl leben wir alle unter vielen stressfördernden Bedingungen, wie z. B. der Luftverschmutzung oder Schichtarbeit, auf die wir nur wenig Einfluss haben, sodass eine Substitution lebenslang notwendig sein kann.